Vorbereitung, Lebens- und Reiseplanung für ein Leben auf Rädern
Heute ist der 6.9.2018. Das bedeutet, dass in 10 Tagen meine Reise beginnt. Damit mir neben normaler Arbeit, dem Ausbau des Defenders, dem Ausräumen der Wohnung und Planung der Reise nicht langweilig wird, dachte ich mir, dass es an der Zeit ist, ein bisschen von meinem Vorhaben und der Reise zu erählen.
Das Langzeitvorhaben
Schon während der Schulzeit bin ich gerne und viel gereist. Zu Beginn mit den Eltern, später alleine bzw. mit Freunden. Statt der 11ten Klasse, war ich für ein Jahr in Thailand auf Schüleraustausch. Schon damals war mir klar, dass ich später mal nicht am Schreibtisch versauern möchte, sondern das Leben im Mittelpunkt steht und nicht die Arbeit.
Die Grundlagen habe ich dazu Stück für Stück aufgebaut:
- Arbeit finden, die Spaß macht
- Keine bzw. geringe Abhängigkeit von einer Firma
- freie Arbeitszeiten
- passives Einkommen
- keine sonstigen Verpflichtungen
Da das mittlerweile alles erreicht ist, kann ich endlich meinen langen Plan in die Tat umsetzen und entspannt und weitgehend sorgenfrei durch die Welt fahren. Natürlich muss ich nebenher noch immer etwas arbeiten, allerdings reichen mir nur wenige Stunden pro Woche. (Wie genau man das erreichen kann, kommt in einem eigenen Artikel.)
Vanlife auf Probe
Da es für mich schwer ist abzuschätzen, ob mir dauerhaft ein Leben im Defender taugt und ob das auch mit der Arbeit alles klappen wird, habe ich mich dazu entschieden erstmal nur für 3 Monate auf Achse zu sein. Ich möchte also von Mitte September bis Mitte Dezember unterwegs sein. Quasi eine Probezeit.
Hat alles geklappt und bin ich glücklich, ist alles gut und ich kann ich mich ganz auf das neue Leben einstellen: Wohnung komplett auflösen und untervermieten, Wohnsitz ummelden, Krankenkasse ändern, etc. pp.
Hat es nicht geklappt, habe ich nach den 3 Monaten Zeit das Ganze zu optimieren und zu ändern und kann für die aufgetretenen Probleme Lösungen finden und weiter an dem Plan arbeiten.
Das wird sich alles noch zeigen und ergeben :)
Bloggen
Damit mich Familie, Freunde und Interessierte auf meiner Reise begleiten können, habe ich diesen Blog gebaut. Ähnlich wie auf meinem privaten Blog www.glohbe.de möchte ich auch hier, regelmäßig und ausführlich von meinen Reisen berichten. Zusätzlich stelle ich mein Auto vor und zeige Bilder und Materialien vom Umbau und gebe Tipps bzgl. Reisen mit dem Auto, (Wild-)Camping und dem ganzen finanziellen Konstrukt.
Finanzen im Griff haben
Als ich von zu Hause ausgezogen bin, habe ich die ersten Monate meine Kosten in einer Excel Tabelle festgehalten, um zu sehen wofür ich wie viel ausgebe. So konnte ich gut meine Ausgaben optimieren und im vernünftigen Rahmen halten. Da ich nur eine grobe Vorstellung habe, wie viel Geld man bei so einem Dauertrip ausgibt bzw. benötigt, habe ich mir eine kleine App gebaut.
Dort kann ich einmal meine Spritkosten festhalten und zusätzlich andere Ausgaben, wie Übernachtung, Essen, Maut, etc. eingeben. Die speichert die Eingaben in der Datenbank meines Servers, so dass z.B. das Tank-Logbuch immer automatisch auf dem neusten Stand ist.
Zusätzlich wird der aktuelle Standort gespeichert und man muss den Zahlbetrag nur in der Landeswährung angeben. Die Umrechnung erfolgt dann automatisch in Euro für einen besseren Vergleich.
Somit habe ich eine ideale Lösung gefunden, um schnell und einfach meine Kosten zu überblicken und ggf. zu reduzieren bis ich ein Gefühl dafür habe. Außerdem ist es denke ich für jeden Leser interssant zu sehen, wie viel Geld für was "drauf geht". Geplant sind 800-1.000€ / Monat inkl. Essen, Trinken, Sprit, Übernachtungskosten, etc. auszugeben.
Auto bzw. Defender ausbauen
Jedem ist selbst überlassen, ob er ein fertiges Wohnmobil, ein VW-Bus oder anderen Camper ausgebaut kauft oder selber ausbaut. Für mich war der Defender die richtige Wahl mit meinem individuellen Erweiterungen. Mein Ausbau hat ca. 4 Monate gedauert (habe meistens nur am Wochenende daran gearbeitet).
Egal für welches Auto Du Dich am Ende entscheidest, es sollte zuverlässig sein und Du musst Dich darin wohl & sicher fühlen.
Wohnung auflösen
Für die Wohnung und die lange Reise zu zahlen, ist ganz schön unwirtschaftlich. Daher habe ich früh genug meine Wohnung ausgemistet, verschiedene Möbel und Einrichtungsgegenstände verkauft. Da freut sich nicht nur der Geldbeutel ;)
Glücklicherweise habe ich eine Zwischenmieterin gefunden, die die Wohnung 3 Monate bezieht. Dadurch zahle ich schonmal nicht unnötig Miete. Danach muss ich entscheiden, ob ich sie ganz auflöse oder doch noch den festen Wohnsitze brauche.
Der Testurlaub: Spanien & Portugal
Endlich kommen wir zum Urlaub machen. Um zu sehen, wie gut ich das Auto tatsächlich umgebaut habe und was alles noch fehlt / überflüssig ist, mache ich die ersten 2 Wochen mit einem Kumpel (Markus) einen ausgiebigen (7.000km!) Roadtrip von Deutschland über Frankreich nach Portugal, Spanien und über Andorra zurück.
Die 7.000km in 2 Wochen ist natürlich enorm viel und unvernünftig. Aber in dieser Zeit werde ich merken, was nach verbessert werden muss. Frankreich wollen wir schnell durchqueren. In Nordspanien 1-2 Tage bleiben, dann die N2 in Portugal mit ein paar Zwischenstops runterfahren, einen Klassenkameraden in seinem Container-Tiny-House #FL1 besuchen, über Südspanien nach Andorra für 2-3 Tage und dann zurück nach Deutschland.
In Deutschland habe ich eine knappe Woche um alle Änderungen vorzunehmen bevor es bis Mitte Dezember in den Osten Europas geht.
2,5 Monate Osteuropa zum Arbeiten und Genießen
Geplante Abfahrt ist der 4.10.2018. Dann brechen ein Kumpel (Flo) mit seinem VW Bus T4 Synchro (=Allradbus) und ich mit meinem Defender gen Osteuropa auf. Flo hat nur 2,5-3 Wochen Zeit. Fokus wird in dieser Zeit auf Kroatien, Serbien, Montenegro, Albanien und Griecheland liegen. Welche Länder wir dann tatsächlich bereisen, werden wir relativ kurzfristig und spontan entscheiden. Hier wird sich auch zeigen, wie gut und diszipliniert ich auf Reise arbeiten kann.
Sobald Flo weg ist, habe ich noch gute 1,5 Monate Zeit. Dort werde ich vermutlich nochmal Albanien und Serien deutlich ausführlicher bereisen und dann über Blugarien/Rumänien ans schwarze Meer. Weiter über Moldawien und Ukraine (je nach Sicherheitslage) über Ungarn, Slowakei und Tschechien zurück nach Deutschland.
Auch hier wird sich im Laufe der Reise zeigen, ob das so machbar ist oder ob ich weniger Länder, dafür intensiver besuchen werden. Das kann ich vorab nicht abschätzen. Aber man ist ja flexibel :)
Fazit
Langsam steigt die Spannung und Aufregung. In den nächsten 3 Monaten entscheidet sich definitiv, wie ich vorerst mein Leben verbringen werde. In der Traumvorstellung ist es klar: Mit dem Defender die ganze Welt Non-Stop zu bereisen. Ob das für mich so umsetzbar ist, wird sich noch zeigen...